Description

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W hrend die Philologen Opern- und Operettentextb cher seit langem als lohnenden Forschungsgegenstand erkannt haben, stellt das Oratorium literaturwissenschaftlich eine unbekannte Gr e dar. Dabei erweist sich gerade f r dieses Genus die Notwendigkeit eines kulturwissenschaftlichen Ansatzes: In geradezu frappierender Weise gehen musikalische Ver nderungen Hand in Hand mit Umorientierungen im Text. Auch f r den Musikwissenschaftler m ssen Auf-schl sse ber die literarische Struktur, die Herkunft der Texte oder die Zusammenarbeit zwischen Tonsetzer und Textdichter von lebhaftem Interesse sein. Durch die zeitliche Eingrenzung werden die in jeder Hinsicht weniger gut erforschten Jahrzehnte erfa t. Zugleich handelt es sich um die Epoche vor dem explosionsartigen Zunehmen der Produktion. Eckpunkte bilden die Dialoge, Historien und Aktus des mittleren 17. Jahrhunderts einerseits und die Oratorien von Mattheson und Telemann andererseits. Nicht ber cksichtigt sind die vielfach untersuchten oratorischen Werke J. S. Bachs. Die Darstellung sichtet zum einen die sehr verworrene Quellenlage. Bereits bekannte Werke werden literaturwissenschaftlich gelesen, auf die Herkunft und den Charakter ihrer Texte hin untersucht und intertextuell verglichen. Zum anderen wird eine Reihe von unbekannten Quellen erschlossen (z.B. katholische Werke mit deutschen Texten).